Kurzinformationen über die Beurteilung der Luftqualität und die betrachteten Luftschadstoffe
Kurzerläuterung zur Bewertung der Luftqualität
In Frankreich, der Schweiz und Deutschland wird die Luftqualität jeweils mit unterschiedlichen Methoden bewertet. Um der Öffentlichkeit aus allen Regionen des Oberrheingebiets die Informationen zu liefern, die ihnen vertraut sind, stehen auf dieser Webseite die drei Indizes aus den verschiedenen Regionen des Oberrheingebiets zur Verfügung.
Alle drei Indizes berechnen sich aus tagesaktuellen Messwerten verschiedener Luftschadstoffe, die sich auf die Gesundheit der Menschen auswirken können.
Luftqualitätsindex für Deutschland (LQI Deutschland)
Der Luftqualitätsindex (Deutschland) setzt sich aus vier Luftschadstoffen zusammen: Stickstoffdioxid, Ozon, Feinstaub PM10 und Feinstaub PM2,5. Der LQI (Deutschland) wird als die höchste besetzte Indexklasse ("schlechteste Note") definiert, in die ein oder mehrere Luftschadstoffe aufgrund der Messwerte eingeordnet werden. Die Einteilung erfolgt analog dem Schulnotensystem in sechs Stufen von sehr gut bis sehr schlecht. Der auf dieser Webseite berechnete LQI ist ein Informationsmittel der Landesanstalt für Umwelt Baden-Württemberg (LUBW), der erstmals im Jahr 2000 konzipiert wurde.
Luftqualitätsindex für Frankreich (LQI Frankreich)
Die Berechnung des Luftqualitätsindex ist in ganz Frankreich einheitlich. Für diesen tagesaktuellen Index werden die fünf Schadstoffe Stickstoffdioxid, Ozon, Schwefeldioxid, Feinstaub PM10 und Feinstaub PM2,5 in fünf Klassen unterteilt. Auch bei diesem Index bestimmt die schlechteste Stufe aller fünf Schadstoffe den LQI (Frankreich).
Kurzzeitbelastungsindex für die Schweiz (KBI Schweiz)
Der Kurzzeitbelastungsindex (Schweiz) wird aus kontinuierlichen Messdaten für Ozon, Stickstoffdioxid und PM10 berechnet. Hierbei ist es wichtig, dass alle drei Schadstoffe kontinuierlich gemessen werden und eine Datenvollständigkeit vorhanden ist. Für jeden Schadstoff pro Messstation wird der Index anhand eines festgelegten Beurteilungsrasters berechnet. Als Gesamt-Index wird der Höchste der bestimmten Indizes dargestellt.
Stickstoffdioxid (NO2)
Stickstoffdioxid entsteht vor allem bei Verbrennungsprozessen. Die wichtigsten Verursacher sind der Kfz-Verkehr sowie die Verbrennung von Kohle, Öl, Gas, Holz und Abfällen. In städtischen Gebieten ist der Straßenverkehr die bedeutendste NO2-Quelle.
NO2 wirkt reizend auf die Schleimhäute sowie die Atemwege des Menschen und kann Pflanzen schädigen. Zudem werden hohe NO2-Konzentrationen mit einer Zunahme von Herz-Kreislauf-Erkrankungen in Verbindung gebracht.
Ozon (O3)
Ozon wird nicht direkt aus Quellen freigesetzt, sondern bildet sich erst in der Atmosphäre durch chemische Reaktionen. Bei intensiver Sonneneinstrahlung im Sommer entsteht O3 in Bodennähe vor allem durch Reaktionen von NO2 mit organischen Substanzen.
O3 wirkt in hohen Konzentrationen reizend auf die Atemwege und kann die Entstehung entzündlicher Prozesse im Lungengewebe fördern. Vor allem ältere und vorerkrankte Menschen sind anfällig. Die Empfindlichkeit gegenüber O3 kann jedoch sehr individuell ausfallen. Deshalb gibt es die allgemeine Empfehlung bei hohen O3-Konzentrationen auf sportliche Betätigungen zu verzichten. Zudem kann O3 das Wachstum von Pflanzen beeinträchtigen.
Gut zu wissen - Mehrere Kilometer über der Erdoberfläche befindet sich die Ozonschicht - ein Bereich der Atmosphäre, in dem auf natürliche Weise O3 entsteht und der nicht mit dem bodennahen O3 zu verwechseln ist. Die Ozonschicht hat keine negativen Auswirkungen auf die Gesundheit - im Gegenteil: die Ozonschicht schützt Menschen, Tiere und Pflanzen vor schädlicher ultravioletter Sonneneinstrahlung (UV-Strahlung).
Feinstaub (PM10 und PM2,5)
Feinstaubpartikel werden ihrer Größe nach eingeteilt. Partikel, die kleiner als 10 µm sind, werden als PM10 bezeichnet und Partikel kleiner 2,5 µm als PM2,5. Feinstaub entsteht vor allem durch menschliche Aktivitäten im Straßenverkehr, durch Holzheizungen, Industrie und Landwirtschaft. Zudem können Feinstaubpartikel auf natürliche Weise freigesetzt werden, zum Beispiel bei Wald- und Buschfeuern, Vulkanausbrüchen oder durch Bodenerosionen. Feinstaub kann sich deshalb aus ganz unterschiedlichen Partikeln wie Ruß, Metallen, Mineralien, Salzen und auch aus Wasser zusammensetzen, je nachdem, aus welcher Quelle die Partikel stammen.
Die Größe und die Herkunft der Partikel sind entscheidend für die gesundheitliche Wirkung von Feinstaub. Je kleiner die Partikel, desto tiefer können sie in die Lunge beziehungsweise in den Körper vordringen. Zudem enthält Feinstaub aus Verbrennungsprozessen wie dem Straßenverkehr, der Biomasseverbrennung oder der Industrie besonders giftige oder sogar krebserregende Stoffe. Feinstaub kann zum Beispiel zu Schleimhautreizungen oder lokalen Entzündungen in der Luftröhre und der Lunge führen bis hin zu Herz-Kreislauf-Erkrankungen.